Studien eines Herrn mit Schirm
  • Adolph von Menzel
  • Breslau 1815 - 1905 Berlin
  • Studien eines Herrn mit Schirm, vor 1880
  • Zimmermanns-Bleistift, auf beigem Papier
  • monogrammiert unten links: A. M.
  • 158 × 113 mm
Provenienz:
Kunsthandel Sabine Helms, München
Sammlung Koch, Bremen (1982 - 2011)
Ausstellung:
Hamburger Kunsthalle, Hamburg 1982: Menzel - der Beobachter,
Eckhard Schaar, Ausst.-Kat. Nr. 121, Abb. S. 200

Nach ersten Besuchen bei seinem Freund Magnus Hermann in Hofgastein, jeweils im Sommer der Jahre 1872 bis 1874, reiste Adolph Menzel erst 1879 wieder in diesen malerischen Kurort im Salzburger Land. Während jenes Aufenthaltes entstand die berühmte Gouache Schmiede in Hofgastein. Gleichzeitig muß Menzel aber auch weitere Projekte mit ähnlichen Themen bereits im Kopf gehabt haben, denn zahlreiche Einzelstudien aus diesem Urlaub nutzte er später in Berlin für die vielfigurigen Kompostionen Prozession zu Hofgastein (1880) und Schleiferei in der Schmiede zu Hofgastein (1881).

Auch vorliegende Doppelstudie diente Menzel als direkte Vorlage für die zentrale Figur eines Herrn im grauen Anzug im Vordergrund des Gemäldes Prozession zu Hofgastein (Abb. 1). Aus Respekt vor der vorbeiziehenden Monstranz hat jener Betrachter mit rechts seinen Hut gezogen. In der linken Hand hält er einen zusammengefalteten, gelben Regenschirm.

Allerdings scheint sein Interesse nicht mehr allein der Fronleichnamsprozession zu gelten, vielmehr blickt er erstaunt nach links auf eine weitere Gruppe von Zuschauern.