Ein Treppenhaus im Schloß zu Neisse
  • Adolph von Menzel
  • Breslau 1815 - 1905 Berlin
  • Ein Treppenhaus im Schloß zu Neisse, vor 1857
  • Gouache über Bleistift, auf hellbraunem Papier,
  • vom Künstler mit Bleistift beschriftet: fast 12 F.
  • 265 × 372 mm
Provenienz:
Nachlaß der Künstlers
Königliche National-Galerie, Berlin 1905 (Stempel verso, Lugt 1640)
Slg. Leo Lewin, Breslau 1928 (im Tausch gegen Slevogt-Zeichnungen)
Auktion Rudolph Lepke, Berlin, 23. Februar 1932,
Kat. 2051, Nr. 165, Tafel 7
Privat-Sammlung Baden-Württemberg 1932-2006
Ausstellung:
Königliche National-Galerie, Berlin 1905:
Ausstellung von Werken Adolph von Menzels, Kat.-Nr. 1890

Diese ausführliche Raumzeichnung ist eine vorbereitende Ortsstudie für Menzels Gemälde Erste Begegnung Friedrichs ll. von Preussen mit Kaiser Joseph ll. von Oesterreich aus dem Jahre 1857 (Nationalgalerie Berlin, Inv-.Nr. A lll 340, Oel auf Leinwand, 247 x 318 cm). Das Treffen der Monarchen, welche sich persönlich vorher noch nicht kannten, fand 1769 statt und hatte einem Nichtangriffspakt zwischen beiden Staaten zur Folge. Der Verhandlungsort, das Städtchen Neisse, lag in Oberschlesien und war nach den Schlesischen Kriegen 1742 an Preussen gefallen. Das dortige Schloß diente den Fürstbischöfen von Breslau als Residenz. Neben dem sehr dunklen, oben genannten Gemälde läßt eine weitere Vorstudie des gleichen Themas Menzels Umsetzung der hier festgehaltenen Räumlichkeiten viel deutlicher werden, auch unter Einbeziehung der umfangreichen Personenstaffage (siehe untere Abbildung). Die jeweiligen Figuren der Regenten und ihrer Entourage wurden ebenfalls in zahlreichen Portrait- und Bewegungsstudien detailliert vorbereitet (Kupferstichkabinett Berlin). Mit dem Thema dieses historischen Treffens hat Menzel sich allerdings schon sehr viel früher auseinandersetzen müssen. So lautete sein erster großer Auftrag aus den Jahren 1839-42, für Franz Kuglers Edition der Geschichte Friedrichs des Großen die Illustrationen zu entwerfen.