Portrait der Madame Le Barbier
  • Jacques Antoine Marie Lemoine
  • Rouen 1751 - 1824 Paris
  • Portrait der Madame Le Barbier, 1776
  • Schwarze und rote Kreide, partiell farbig laviert, vom Künstler
    montiert hinter einem zweiten Blatt mit ausgeschnittenem,
    ovalen Rahmen und gemalter Schleife darüber, Feder und
    Pinsel in Grau, im Rahmenschatten signiert und datiert:
  • Lemoine Del. 1776 Rouen,
    darunter mit Feder in Braun vom Künstler beschriftet:
    Pour rendre ce Portrait Fidele / L’Artiste piegnie la Douceur /
    Les Graces, les ... unis ’la...,/ et laissa les vertus dans le coeur
    du modele. Paris
  • 190 × 123 mm
Provenienz:
Album der Familie Le Barbier,
aufgelöst in der Galerie Prouté, Paris (nach 1960)
Privatsammlung Nantes

Lemoine begann 1771 sein Studium bei J.-B. Decamps (1706-1791) in Rouen und spezialisierte sich schon früh auf Portraitminiaturen. Im Jahre 1779 zog es ihn nach Paris, wo er große Fürsprecher fand und rasch der Künstlerfavorit berühmter Schauspielerinnen wurde. Nach 1813 entdeckte Lemoine mit Erfolg auch die Porzellanmalerei für sich.

Die dargestellte Marie-Charlotte Le Barbier, geborene Roland (um 1744-1800), hatte 1766 den Maler Jean-Jacques-Francois Le Barbier (1738-1826) geehelicht. Ihr Bruder war der bekannte Bildhauer Philippe-Laurent Roland. Die Familien Lemoine und Le Barbier waren in Rouen befreundet, weshalb der Kommentar des Zeichners unter der Rahmung als echtes Kompliment an die Dargestellte gewertet werden darf. Einige Jahre später portraitierte Lemoine auch Marie-Charlottes Ehegatten, wiederum im Profil nach links und en miniature (Abb.1). Dieses Bild befand sich ebenfalls in dem aufgelösten Album der Familie Le Barbier. Neil Jeffares hat die Authentizität der vorliegenden Zeichnung im Frühjahr 2011 bestätigt.