Lemoine begann 1771 sein Studium bei J.-B. Decamps (1706-1791) in Rouen und spezialisierte sich schon früh auf Portraitminiaturen. Im Jahre 1779 zog es ihn nach Paris, wo er große Fürsprecher fand und rasch der Künstlerfavorit berühmter Schauspielerinnen wurde. Nach 1813 entdeckte Lemoine mit Erfolg auch die Porzellanmalerei für sich.
Die dargestellte Marie-Charlotte Le Barbier, geborene Roland (um 1744-1800), hatte 1766 den Maler Jean-Jacques-Francois Le Barbier (1738-1826) geehelicht. Ihr Bruder war der bekannte Bildhauer Philippe-Laurent Roland. Die Familien Lemoine und Le Barbier waren in Rouen befreundet, weshalb der Kommentar des Zeichners unter der Rahmung als echtes Kompliment an die Dargestellte gewertet werden darf. Einige Jahre später portraitierte Lemoine auch Marie-Charlottes Ehegatten, wiederum im Profil nach links und en miniature (Abb.1). Dieses Bild befand sich ebenfalls in dem aufgelösten Album der Familie Le Barbier. Neil Jeffares hat die Authentizität der vorliegenden Zeichnung im Frühjahr 2011 bestätigt.