Das Huxinting Teehaus in Shanghai
  • Joseph Selleny
  • Wien 1824 - 1875
  • Das Huxinting Teehaus in Shanghai, 1858
  • Aquarell über Kohle und Bleistift, auf zwei Bögen Papier,
  • jeweils monogrammiert, datiert und bezeichnet
    unten rechts: JS (ligiert) / 31 July Schang. Hai
    nummeriert: 646 und 647, chinesisch bezeichnet unten links
  • 328 × 495 mm , 316 × 472 mm
Provenienz:
Nachlaß des Künstlers, Wien
Auktionshaus Wawra, Wien 1884
Privatsammlung Oesterreich

Auch diese Blätter entstanden während jener Weltumseglung auf der Fregatte Novara. Es handelt sich um Darstellungen des berühmten Huxinting Teehauses, damals wie heute eine der Hauptattraktionen des alten Shanghai. Dieser Pavillon im Herzen des Sees wurde 1559 von Pan Yunduan, einem hohen Beamten der Ming-Dynastie, als Teil der großen Parkanlage des Yu-Gartens erbaut. Erst im Jahre 1855, während der Qing-Dynastie, erhielt der Pavillon seine jetzige Bestimmung und wurde zum ersten Teehaus der Stadt umgebaut. Der Besucher erreicht die Holzkonstruktion damals wie heute nur über eine Zickzack-Brücke, welche böse Geister abhalten soll.

Joseph Selleny hatte sich nach Beendigung der Novara-Expedition ausbedungen, den Fundus seiner mehr als 2000 Reiseskizzen für ein lithographiertes Album sowie für einen Gemäldezyklus zum Charakterbild der Erde nutzen zu dürfen. Deshalb verblieben die Studien ausnahmsweise in seinem Atelier. Beide Projekte kamen jedoch nicht zustande.

Nach dem Tode Sellenys und einer Gedächtnisausstellung im Wiener Künstlerhaus 1875/76 wurden lediglich kleinere Gruppen von Aquarellen für verschiedene Museen in Wien und Pola (heute im Museo Storico Navale in Venedig) angekauft. Die restlichen 578 Blätter der Expedition veräußerten die Erben am 29. Februar 1884 im Auktionshaus Wawra in Wien.