Der Strand der Marina Piccola auf Capri
  • Franz Skarbina
  • Berlin 1849 - 1910
  • Der Strand der Marina Piccola auf Capri, 1883
  • Aquarell und Gouache auf Papier
  • signiert, links beschriftet und datiert in Rot: F. Skarbina / Capri 83
  • 250 × 332 mm

Die 1883 entstandene Strandszene auf Capri stellt ein hervorragendes Beispiel für Skarbinas virtuose Beherrschung der Aquarelltechnik dar, die dem Künstler als besonders probates Ausdrucksmittel galt, um Augenblickseindrücke „al presto“ adäquat ins Bild zu setzen. Stets nahm diese Gouache-und Aquarellmalerei im Œuvre Skarbinas, der seit 1878 auch Ehrenmitglied der Société Royale Belge des Aquarellistes in Brüssel war, breiten Raum ein. Bereits im Sommer und Herbst 1871 hatte sich der Künstler während einer mehrmonatigen Studienreise, die ihn auch nach Italien führte, der Freilichtmalerei zugewandt. In dieser Capreser Strandszene gibt er sich nun vollends als geübter Pleinairist zu erkennen, sowohl bei der Darstellung der Gesteinsformationen wie auch der bewegten Gischt des Wassers. Indem Skarbina die spezifischen Gegebenheiten des Ortes so darzustellen suchte, wie sie seinem Auge im hier festgehaltenen Moment erschienen, grenzte er sich erneut von jener romantischen Naturauffassung ab, welche beispielsweise die exotisch überstilisierten Landschaften des Breslauer Malers August Kopisch (1799-1853) auszeichnet, der auf Capri 1826 die Blaue Grotte entdeckt hatte und seitdem mit seinen atmosphärisch aufgeladenen Gemälden dazu beitrug, den Ruf der Insel als Sehnsuchtsort zu etablieren.