Im Jahre 1887 zog der junge Greiner von Leipzig nach München, wo ihm der Verleger der berühmten „Gartenlaube“, Geheimrat Kröner, das Studium an der Akademie bei Alexander Liezen-Mayer ermöglichte. Besonders beim Zeichnen und Radieren bewies Greiner bald ein großes Talent, das motivisch jedoch fast ausschließlich das Thema Mensch behandelte. Einerseits heroisierte Greiner den nackten „Urmenschen“ oder Traumgestalten einer skurilen Phantasiewelt, andererseits wußte er meisterhaft die Personen seines Umfelds in zeitlos-intensiven Portraits zu spiegeln.
Dieses außergewöhnliche Selbstportrait aus jener Münchener Zeit ist nur zu vergleichen mit einer verschollenen Zeichnung, welche 1891 entstand, kurz vor seiner Abreise nach Italien (Abb.1).