Gretchen
  • Käthe Kollwitz
  • Königsberg 1867 - 1945 Moritzburg / Dresden
  • Gretchen, 1899
  • Bleistift über Kreide, auf Bütten,
  • signiert und bezeichnet unten links:
    Käthe Kollwitz / Gretchen
  • 357 × 253 mm
Provenienz:
Heinrich Sauerwein, München
Ingeborg Tremmel, Süddeutschland
Literatur:
Otto Nagel/Werner Timm:
Käthe Kollwitz, Die Handzeichnungen,
Berlin, 1972, Nr. 151, Abb. S. 209
Ausstellung:
München, Staatliche Graphische Sammlung, 1952:
Käthe Kollwitz: Zeichnungen und Graphik
Kat.-Nr. 12, Abb. 1,
Berlin, Käthe-Kollwitz-Museum, 2006:
Ernst Barlach und Käthe Kollwitz im Zwiegespräch
Kat.-Nr. 72, Abb. S. 98

Käthe Kollwitz hat sich über längere Zeit mit dieser tragischen Frauenfigur aus Goethes Faust-Drama beschäftigt. Es existieren insgesamt fünf gezeichnete Fassungen, welche die Gestalt des Gretchens in vergleichbarer Haltung darstellen, wovon vorliegendes Blatt die Figur am eingehendsten definiert (vergl. Nagel / Timm, Nrn. 148 - 152). Eine Radierung aus dem Jahre 1899 übernimmt diese Komposition seitenverkehrt und nahezu unverändert.1, 2

Neben der Titulierung trägt auch eine der oben genannten Zeichnungen die eigenhändige Datierung 1899 der Künstlerin (vergl. Nagel / Timm Nr. 150). Allerdings suggeriert der nachweisliche Ankauf einer ersten radierten Fassung des Gretchen-Themas vom Kupferstich-Kabinett in Dresden am 10. Januar 1899, daß Käthe Kollwitz sich mit dieser Figur bereits im Jahr 1898 auseinandergesetzt haben muß (vergl. Knesebeck Nr. 41).

  1. August Klipstein:
    Käthe Kollwitz - Verzeichnis des graphischen Werkes
    Bern 1955, Nr. 43
  2. Alexandra von dem Knesebeck:
    Käthe Kollwitz - Werksverzeichnis der Grafik,
    Neubearbeitung Bern 2002, Nr. 45