Nach einer ersten Ausbildung bei seinem Vater zog es den jungen Carl Loth bald nach Italien, wo er sich in Rom schon nach kurzer Zeit etablieren konnte und als Carlotto bekannt wurde. Später gründete er in Venedig eine eigene Werkstatt, welche auch zu einem wichtigen Anlaufpunkt vieler süddeutscher Barockmaler avancierte. Seine großen künstlerischen Verdienste honorierte schließlich der Kaiser mit der Erhebung in den Adelsstand.
Für diese in Stil und besonders Technik so typische Zeichnung von Johann Carl Loth findet sich auch motivisch eine Parallele. In der ehemaligen Sammlung von Janos Scholz existiert ein weiteres Blatt von der Hand des Künstlers mit einer Darstellung der drei Grazien und Merkur, der von Venus Blumen gereicht bekommt1.
Das astrologische Motiv des Löwen in der linken oberen Ecke unserer Zeichnung könnte den Sommer symbolisieren und das Blatt einer Reihe von Jahreszeiten-Darstellungen zuordnen.
- Fondazione Cini, Venice 1957: Disegni veneti della collezione Janos Scholz, exh. cat. no. 55 (ill.)