Der Blick des Betrachters dieser sommerlichen Ansicht schweift, ähnlich wie der des rastenden Spaziergängerpaares im Vordergrund des Bildes, über sanft abfallende Wiesen auf die kleine St. Andreaskirche bei Haddeby. Diese steht wie heute, umgeben von einem Friedhof, am Ufer der Schlei, einem Meeresarm der Ostsee im heutigen Schleswig-Holstein.
Die Handelsstadt Schleswig beherrschte einst dieses Gewässer, bis die Schiffe zu groß für das flache Wasser wurden und Lübeck zum wichtigsten Hafen der Region aufstieg. Wie es die rückwärtige Beschreibung des kleinen Bildes sagt, liegt Schleswig am gegenüberliegenden Ufer dieser Ansicht. Damals wie heute genosssen Segler dieses Naturparadies, welches Frederik Kiaerskou hier so idyllisch im Lichte der Nachmittagssonne ausbreitet. Seine auf Blauund Grüntöne reduzierte Palette unterstreicht diesen pastoralen Eindruck. Die Arbeit entstand wohl vor Ort und wurde später im Atelier auf Holz fixiert.
Kiaerskou erhielt seine Ausbildung an der Akademie seiner Heimatstadt Kopenhagen. Von 1840-43 sammelte er weitere Erfahrungen in den Kunstmetropolen Dresden und München, bevor er sich wieder in Dänemark als Landschaftsmaler niederließ.