Junge Badende auf Capri
  • Ludwig von Hoffmann
  • Darmstadt 1861 - 1945 Pillnitz
  • Junge Badende auf Capri, vor 1915
  • Farbige Pastellkreiden, auf bräunlichem Papier
  • monogrammiert unten rechts: LvH (ligiert)
  • 277 × 412 mm
Provenienz:
Privatsammlung Deutschland (bis 2013, direkt vom Künstler 1915 erworben)

Ludwig von Hofmann verbrachte seine Studienjahre bis 1886 in Dresden, danach über Stationen in Karlsruhe und München in Paris, wo er an der Académie Julian arbeitete. Dort hinterließen vor allem die Werke von Puvis de Chavannes und Besnard bleibende Eindrücke bei dem jungen Künstler.1890 zog Hofmann nach Berlin und gehörte mit Liebermann, Skarbina, Klinger u. a. der Vereinigung der Elf und später auch der Sezession an. In diese Jahre fiel der Beginn seiner intensiven Freundschaft mit Gerhard Hauptmann. Dennoch hielt es ihn auch hier nicht lange, vielmehr wurde eine Begegnung mit Hans von Marées (1837-1887) in München richtungsweisend für seine Kunst.

Auf dessen Anregung hin erfolgte 1894 der Umzug nach Italien; Hofmann arbeitete nun die meiste Zeit in Rom. Hier formte sich spätestens sein klassischer Stil, geprägt von jugendlichen, unbekleideten Körpern in einer idyllisch antikisierenden Landschaft. Die fast lyrische Atmosphäre seiner Arbeiten wurde unterstützt durch eine leuchtende Farbigkeit in müden Pastelltönen, die ihresgleichen suchte und seine Zeitgenossen oft in zwei Lager teilte. Thomas Mann etwa gehörte zu seinen glühendsten Verehrern.

Im Jahre 1903 wurde Ludwig von Hofmann an die Großherzogliche Kunstschule in Weimar berufen, wo er bald großen Einfluß auf die Kunstentwicklung jener Zeit nahm. Dennoch folgte er 1916 der Einladung, als Professor an der Kunstakademie seiner ersten Studienzeit in Dresden zu lehren. 1931 verließ er diese Institution wieder und bezog das Wasserpalais in Pillnitz. Dort verstarb er kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges.

Die Datierung dieses Pastells basiert auf einem handgeschriebenen Brief Hofmanns vom 16. Dezember 1915 an den späteren Käufer, welcher die Arbeit aus einer Ausstellung des Künstlers in den Städtischen Kunstsammlungen Erfurt erwerben wollte. Hofmann wohnte bis Mai 1916 auch selbst in der Stadt, nachdem er sich 1914 freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hatte und aufgrund seines Alters nur als Aufseher des Gefangenenlagers in Erfurt eingesetzt wurde.