Portrait eines Bärtigen mit Turban
  • Jean-Baptiste Le Prince
  • Metz 1734 - 1781 St.-Denis-du-Port
  • Portrait eines Bärtigen mit Turban, um 1760
  • Rote Kreide auf Bütten
  • 268 × 205 mm

Nach einer umfassenden Ausbildung bei Fr. Boucher und J. M. Vien begann der junge Le Prince seine Karriere 1757 in St. Petersburg, wo er bereits im Jahr seiner Ankunft Aufträge am kaiser- lichen Hofe erhielt. Erst 1763 kehrte Le Prince nach Paris zurück, mit einem großen Erinnerungsvorrat an Zeichnungen im Gepäck. Diese nutzte er in den folgenden Jahren für mehrere druckgraphische Serien über das Leben sowie die Mode in Russland und etablierte mit jenen populären Arbeiten bald den so- genannten Goût des Russeries. So publizierte Le Prince 1768 die „I.re Suitte de Cœffeurs, dessinées d’après nature“ (Erste Folge von Kopfschmuck, nach der Natur gezeichnet), welche zusammen mit einer Serie von Trachten- und Kleidungsstudien mehrfach wieder aufgelegt wurde.

Vorliegende Rötelzeichnung entstand demnach um 1760 in St. Petersburg und ähnelt dem Titelblatt dieser Suite (Abb.1), auf dem Le Prince einen älteren Mann mit üppigem Vollbart nach rechts blickend darstellte. Der gestreifte Turban wurde um eine Pelzkappe gewickelt und seine Enden fallen jeweils seitlich auf die Schultern.