Verkündigung an die Hirten
  • Christian Wilhelm Ernst Dietrich (gen. Dietricy)
  • Weimar 1734 - 1802 Dresden
  • Verkündigung an die Hirten, um 1760
  • Feder und Pinsel in Tusche, auf Bütten,
  • verso alt beschriftet mit Feder: Dietrici,
    mit Bleistift: C. W. E. Dietrich
  • 374 × 280 mm
Provenienz:
Sammlung Geheimrat E. Ehlers,
Auktion C. G. Boerner, Leipzig,
27. November 1935, Nr. 329,
Konsul Carl Heumann, Chemnitz
(Lugt suppl. 2841a)

Den Künstlernamen Dietricy scheint Dietrich sich in den 1730er Jahren selbst zugelegt zu haben, auf dem Weg zu einer glänzenden Karriere als multitalentierter Maler. Er gilt als das beste Beispiel für den modischen Eklektizismus seiner Zeit und verstand es mit einer heute unglaublichen Bandbreite von Stilmög- lichkeiten, die europäischen Malschulen des 17. und 18. Jahrhunderts wieder umzusetzen. Selbst zeitgenössischen Experten fiel es manchmal schwer, seine Gemälde von älteren Originalen zu unterscheiden.

Im Jahre 1743 ernannte ihn August der Starke zum sächsischen Hofmaler, schickte ihn auf Staatskosten 1743-1744 zum Studium durch Italien und stellte ihn 1748 als Inspektor der Gemäldegalerie dem Grafen Brühl zur Seite. 1764 avancierte Dietricy schließlich zu einem der ersten Professoren der Dresdner Akademie und zum Leiter der Porzellan-Malschule in Meissen.

Sammler in ganz Europa schätzten schon im 18. Jahrhundert seine Arbeiten, und mit großem Fleiß schuf Dietricy entsprechend dieser Nachfrage ein sehr umfangreiches Oeuvre. Seine Radierungen, besonders aber die Zeichnungen, sind hingegen weitaus seltener. Themen des Alten und Neuen Testaments nehmen darunter allerdings nach Zahl und Qualität einen wichtigen Platz ein.