Die Via dei Sepolcri im antiken Pompeji
  • Consalvo Carelli
  • Arenella, bei Neapel 1818 - 1900 Neapel
  • Die Via dei Sepolcri im antiken Pompeji, 1885
  • Aquarell über Bleistift, auf Papier,
    partiell mit Gummi-Arabikum überzogen,
  • signiert und datiert: C Carelli Pompei / 1885
  • 159 × 241 mm

Consalvo Carelli war einer der ersten italienischen Landschaftsmaler, der den trockenen Akademiestil ablehnte und wieder nach der Natur arbeitete. Stationen seiner künstlerischen Ausbildung waren Rom und Paris, wo man Carelli bereits Arbeiten für das Palais Royale sowie für die Galerie in Versailles anvertraute. Nach der Befreiung Italiens erhielt er sogleich Aufträge aus dem Savoyer Königshaus und wurde Zeichenlehrer der Königin selbst. Für Napoléon III. schuf er ein berühmtes Album mit 100 Zeichnungen und Aquarellen, und auch die russische Zarenfamilie gehörte zu seiner treuen Kundschaft.

Nach Pompejis Zerstörung im Jahre 79 n. Chr. wurde, bis auf wenige (Raub-)grabungen unter den Bourbonen, erst 1860 mit einer systematischen Freilegung der antiken Stätten begonnen. Jene Anfänge der Archäologie in der Nachbarschaft seiner Heimatstadt Neapel dokumentierte Carelli mit diesen beiden Aquarellen.

Neben den noch überwucherten und teilweise überbauten Ruinen der zweiten Abbildung zeigt das erste Blatt eine bereits bis auf das antike Pflaster freigelegte Straße mit Denkmälern und Altären. Hierbei handelt es sich wohl um die Via dei Sepolcri (Straße der Grabstätten), stadtauswärts von der antiken Porta Ercolano aus gesehen.