Der Blaue Salon
  • Eduard Gaertner
  • Berlin 1801 - 1877 Zechlin
  • Der Blaue Salon, 1848
  • Aquarell und Gouache, auf Papier,
    alle vier Ecken beschnitten,
  • signiert und datiert unten rechts: E. Gaertner. 48
  • 230 × 336 mm
Provenienz:
Siegfried Graf Pückler-Limpurg, Oberaudorf

Den Ruf als bester Vedutenmaler seiner Zeit hat sich Eduard Gaertner hart erarbeiten müssen. Mit 12 Jahren begann er eine Lehre als Porzellanmaler an der Königlichen Manufaktur in Berlin (KPM) und wechselte nach sechs Jahren in das Atelier des Theatermalers Carl W. Gropius. Es war Prinzessin Luise selbst, die dem jungen Gaertner den ersten Auftrag zur „Aufnahme perspektivischer Zimmer“ erteilte. Eine Darstellung der Schlosskapelle in Charlottenburg für König Friedrich Wilhelm III. bedeutete dann seinen künstlerischen Durchbruch.

Das fürstliche Entgelt nutzte Gaertner für ein zweijähriges Studium bei Fr. E. Bertin in Paris, bevor er sich ab 1828 als freier Maler wieder in Berlin niederließ.

Bald gehörten derartige „Zimmer-Aufnahmen“ zu Gaertners Spezialität, die er bis in die 1850er Jahre mit großer Detailtreue fertigte (vergl. Abb.1). Dabei erhielt er seine Aufträge nicht nur aus dem preußischen Königshaus, sondern auch vom aufstrebenden Bürgertum, welches es dem Adel gleichtun wollte. Neben der Datierung dieses Aquarells läßt das aufgeschlagene Buch ebenfalls eine zeitliche Einordnung zu, da der Titel „Die Frau Professorin“ als Anspielung des Künstlers auf die gleichnamige Novelle von Berthold Auerbach zu verstehen ist, welche im Jahre 1846 erschienen war.