Die Ohnmacht
  • Daniel Nikolaus Chodowiecki
  • Danzig 1726 - 1801 Berlin
  • Die Ohnmacht
  • Rote Kreide, partiell Feder in Schwarz,
    auf Bütten mit unregelmäßig beschnittenen Rändern,
  • monogrammiert mit Rötel unten links: DCh-ki,
    nummeriert mit Feder in Schwarz unten rechts: No 64
  • 210 × 172 mm
Provenienz:
Wilhelm Engelmann, Berlin (1808 - 1878)
Frau M. Stechow, Berlin um 1910, (vergl. Lugt 2371)
Auktion C.G. Boerner, Leipzig 1919, Los 12, Abb. Tafel IV

Nach dem Tode des Vaters 1740 in Danzig kam der 14jährige Daniel Chodowiecki zu Verwandten nach Berlin, wo er neben einer kaufmännischen Lehre auch Unterricht im Zeichnen erhielt. Allerdings sollte es noch einige Jahre dauern, bis er es 1754 wagte, diesem Doppelberuf ein Ende zu machen und sich ganz der Kunst zu widmen.

Schon bald erhielt Chodowiecki jedoch die Bestätigung für diesen Entschluß in einer allgemeinen Anerkennung, die weit über Preussen hinausging. Mit seinen graphischen Serien und Handzeichnungen gilt er noch heute als wichtigster Illustrator des bürgerlichen Lebens unter der Regentschaft König Friedrich II., des Großen (1740-1786). Chodowiecki wußte die Zeichen der Aufklärung ebenso einzufangen wie die zunehmende Verfeinerung des gesellschaftlichen Lebens in Berlin, besonders unter dem Einfluß der wachsenden französischen Gemeinde. Später wurde sein umfangreiches Schaffen mit zahlreichen Ehrenämtern und der Leitung der Berliner Akademie gewürdigt.

Die Provenienz dieses Blattes ist bemerkenswert, da es aus dem Besitz von Wilhelm Engelmann stammt, dem ersten Biographen des Künstlers. Diese Sammlung wurde dann von einer Frau Stechow in Berlin angekauft, die sich ihrerseits über mehrere Jahrzehnte um das Werk Chodowieckis verdient gemacht hatte.