Ruhender Krieger
  • Salvator Rosa
  • Arenello 1615 - 1673 Rom
  • Ruhender Krieger, um 1655
  • Feder in Braun, braun laviert, auf Büttenpapier,
  • alt montiert auf der Seite eines ehemaligen Albums
    mit handschriftlicher Numerierung oben rechts: 57.
  • 84 × 113 mm
Provenienz:
Königin Christina von Schweden (1626-1689)
Kardinal Decio Azzolini, Rom
Marchese Pompeo Azzolini, Rom
Fürst Livio Odescalchi, Rom
Prinz Ladislao Odescalchi, Rom
Literatur:
Michael Mahoney, The Drawings of Salvator Rosa,
New York und London 1977,
Nr. 46.19, Band I, S. 458, Abb. Band II

Nachdem Salvator Rosa um 1670 wegen eines Augenleidens die Malerei aufgeben mußte, trennte er sich auch von einer größeren Anzahl an Zeichnungen, welche er stets als Ideenvorrat im Atelier behalten hatte. Königin Christina von Schweden, die sich nach ihrer Abdankung in Rom niedergelassen hatte, erwarb auf diese Weise bis zum Jahre 1673 zahlreiche Bögen mit vielen Einzelstudien. Diese wurden nach 1700, wahrscheinlich von Fürst Livio Odescalchi, nach Motiven zerschnitten und einzeln in mehrere Sammelbände eingeklebt1.

Die vorliegende Zeichnung liegt auf einer dieser Albenseiten, deren intakte Bände der Rosa-Experte M. Mahoney noch 1960 im Palazzo Odescalchi in Rom bewundern konnte. Er ordnete das Blatt den Studien der 1656/57 vollendeten Folge 62 Diverse Figure zu, den sogenannten Figurinen, welche Soldaten in allen Variationen und Haltungen zeigen. Der geschlossene Umriß der Darstellung suggeriert eine eventuell geplante Umsetzung zur Radierung.

  1. Ursula Fischer Pace, Andreas Stolzenburg: Zur Provenienz der römischen Barockzeichnungen im Museum der Bildenden Künste Leipzig, in: Salvator Rosa – Genie der Zeichnung. Studien und Skizzen aus Leipzig und Haarlem, exh. cat. Museum der Bildenden Künste Leipzig,
    Cologne 1999, pp. 78/79