Junge Frau in historischem Gewand
  • Friedrich August von Kaulbach
  • München 1850 - 1920 Ohlstadt
  • Junge Frau in historischem Gewand, um 1885
  • Farbige Pastellkreiden, auf Malkarton,
  • signiert mit schwarzer Kreide unten links: FA Kaulbach
  • 697 × 450 mm
Provenienz:
Galerie Eduard Schulte, Berlin (um 1900)
Auktion Karl & Faber, München, Mai 1976, Nr. 395
Privatsammlung Norddeutschland
Literatur:
F. A. v. Kaulbach – Auswahl von 30 Werken des Künstlers,
München 1890, Abb. Tafel 21
Klaus Zimmermanns: Friedrich August von Kaulbach –
Monographie und Werkverzeichnis,

München 1980, Nr. 474

Im Jahre 1871 hatte Friedrich August Kaulbach bereits seine Ausbildung abgeschlossen und ließ sich als selbständiger Maler in München nieder. Das künstlerische Talent lag offensichtlich in der Familie, da sowohl sein Vater Friedrich (1822-1903) als auch sein Onkel Wilhelm (1805-1874) bereits bekannte Portrait- und Historienmaler waren. In den Jahren 1873/74 studierte der junge Kaulbach in Italien die Kunst der Renaissance, und besonders die Arbeiten der venezianischen Maler sollten nach diesen Eindrücken zeitlebens großen Einfluß auf sein eigenes Schaffen behalten. 1886 wurde Kaulbach als Nachfolger des Karl von Piloty zum Direktor der Akademie gewählt und vom Prinzregenten in den Adelsstand erhoben.

Kaulbach avancierte rasch zum gesuchten Portraitmaler der deutschen Aristokratie und des gehobenem Bürgertums, seine Arbeiten waren berühmt für ihre Perfektion und Eleganz. Entsprechend dem Geschmack des Historismus und der eigenen Bewunderung für die italienische Renaissance präsentierte Kaulbach seine Bildnisse gerne in Anlehnung an jene Stilepoche. Die meist weiblichen Modelle dieser Portraits trugen kostbare historische Gewänder vor einer klassischen Ideallandschaft, genau wie die hier vorgestellte junge Frau als Venezianerin.