Ein Haus in Laren
  • Max Liebermann
  • Berlin 1847 - 1935
  • Ein Haus in Laren, um 1896
  • Schwarze Kreide, partiell weiß gehöht, auf Papier,
  • signiert mit Bleistift unten rechts:
    MLiebermann (ligiert)
  • 257 × 369 mm
Provenienz:
Franz Koenigs, Amsterdam (1881-1941), (Lugt suppl. 1023a)
C. van der Waals-Koenigs, Heemstede
Ausstellung:
Museum Boymans-van Beunigen, Rotterdam,
Inv.-Nr. M51 (als Leihgabe),
Neue Nationalgalerie, Berlin 1979, und
Haus der Kunst, München 1980:
Max Liebermann in seiner Zeit,
Kat.-Nr. 288, Abb. S. 559

Im Jahre 1871 besuchte der junge Max Liebermann zum ersten Mal die Niederlande und war fasziniert von der ungewohnten Landschaft, den Städten mit ihrer alten Kultur sowie von dem rauhen Alltag der Menschen. Diese Eindrücke blieben ihm lebenslange Anregungen, und er verbrachte fortan bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges fast jährlich einige Wochen in der Nähe der holländischen Küste.

In den Jahren 1884 bis 1900 unternahm Liebermann auch regelmäßig mehrtägige Ausflüge in das dörfliche Laren,wo er auf zahlreichen Zeichnungen und Gemälden die Atmosphäre des Dorflebens einzufangen suchte.

Das hier dargestellte Bauernhaus, welches sich hinter Hecken und unter hohen Ulmen beinahe versteckt, findet sich als Motiv gleich mehrmals unter Liebermanns Arbeiten aus jener Zeit. Es handelt sich wohl um das sogenannte Altweiberhaus am Brink, dem alten Dorfplatz und ehemaligen Anger von Laren1. Liebermann liebte diesen großen, baumbestandenen Platz, wo sich ebenfalls das Hotel Hamdorff befand, in dem er sich stets einquartierte.

Wir danken Margreet Nouwen für die Bestätigung der Authentizität dieser Zeichnung.

  1. see Max Liebermann:
    Under the trees (Altweiberhaus in Laren), 1892
    etching, 130 × 181 mm,
    Gustav Schiefler: Max Liebermann, The Graphic Work. 1876-1923,
    4th edition, San Francisco 1991, no. 24