Der Kellner
  • Max Beckmann
  • Leipzig 1884 - 1950 New York
  • Der Kellner, 1944
  • Feder in Schwarz über Bleistift,
  • auf geripptem Büttenpapier, Ränder unregelmäßig beschnitten,
    verso: mit Feder signiert und datiert: Beckmann / A. 44,
    und von Mathilde Beckmann mit Bleistift betitelt und datiert:
    der Kellner / 26. April 44. / A’dam
  • 268 × 114 mm
Provenienz:
Onder de Boompjes - Auktionen, Leiden,
April 2010, Los-Nr. 189 (o. Abb.)
(als unbekannter Künstler)

Dieses Blatt gehörte zu einer Gruppe von vier Zeichnungen Beckmanns aus dem Jahre 1944, die erst kürzlich in den Niederlanden wiedergefunden wurden. Dorthin war der Künstler im Jahre 1937 emigriert, zusammen mit seiner zweiten Frau Mathilde, auch Quappi genannt, (Ohlstadt 1904 - 1986 Jacksonville), der jüngsten Tochter des Malers Friedrich August von Kaulbach (siehe Kat.-Nrn. 64, 65). Wie schon in Deutschland blieb auch im Exil die Atmosphäre von Cabarets, Bars und Cafés ein steter Anziehungspunkt für Beckmann und hat ihn motivisch in vielfacher Weise inspiriert.

So findet sich das lauschende Paar auf dieser Zeichnung, jener Herr im Profil und seine Begleiterin mit modischem Turban, im Hintergrund eines Gemäldes wieder mit dem Titel Artisten-Café (Abb. 1), entstanden ebenfalls im Jahre 1944 in Amsterdam. Auch der dort im Vordergrund sitzende Gast erinnert mit Scheitel und Schnäuzer sehr an die Hauptperson unserer Zeichnung.

Die Authentizität der vorliegenden Zeichnung wurde von Prof. Dr. Christian Lenz, Leiter des Beckmann-Archivs in München, der Enkelin Mayen Beckmann sowie von Prof. Dr. Siegfried Gohr nach Vorlage des Originals bestätigt.