Zu den wichtigsten Förderern des jungen Landschaftsmalers Peter de Wint gehörten seine Vorbilder John Varley (1778-1842) und Thomas Girtin (1775-1803) sowie der einflußreiche Kunstsammler Thomas Monro (1759-1833). Nach wenigen Jahren der eigenständigen Arbeit kehrte de Wint der Oelmalerei den Rücken und spezialisierte sich ganz auf die Aquarelltechnik, welche im Vereinigten Königreich seit dem 18. Jahrhundert einen hohen Stellenwert besaß.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts formierten sich sogar konkurrierende Künstlervereinigungen, die sich ausschließlich der Aquarellmalerei verpflichtet fühlten, wie die Royal Watercolour Society (1804) oder das Royal Institute of Painters in Water Colours (1831), deren stolzes Gebäude noch heute am Picadilly in London zu bewundern ist. Auch de Wint war Mitglied der älteren dieser Gesellschaften.
Die bunt zusammengewürfelte Gebäudegruppe auf dem vorliegenden Aquarell wird überragt von dem Turm der St.Mary’s Church in Lambeth, unweit des gleichnamigen Palastes, der seit dem 13. Jahrhundert dem Erzbischof von Canterbury als Londoner Residenz dient. Zu dem Glockenturm aus dem 14. Jahrhundert gehört heute ein moderneres Kirchenschiff, welches erst kurz nach de Wints Tod fertiggestellt wurde. Im Vordergrund der Ansicht dümpeln Lastkähne auf dem ruhigen Wasser der Themse.