Im Jahre 1866 brachen in Dresden drei Schüler des Ludwig Richter (1803-1884) auf den Spuren ihres Lehrers zu einer gemeinsamen Studienreise nach Italien auf. Auf dieser Reise entwickelten Carl Müller, Victor Paul Mohn und Albert Venus zusammen eine ausgefallene, den Bildraum verdichtende Technik der Aquarellmalerei, welche heute zu den schönsten Besonderheiten der deutschen Spätromantik gehört. Die jungen Künstler arbeiteten dabei offensichtlich Schulter an Schulter, wie eine zweite Version der vorliegenden Ansicht von der Hand Victor Paul Mohns belegt1.
Die fälschliche Zuschreibung unseres Blattes aus den 30iger Jahren an Mohn wurde bereits vor 1945, also noch in der Sammlung Carl Heumann, korrigiert, wie es eine beschriftete Photoexpertise der Nationalgalerie in Berlin belegt.
Die Valle di Egeria liegt nahe der Via Appia südöstlich von Rom und gehörte schon im 19. Jahrhundert zu den beliebten Zielen eines Tagesausflugs dort lebender Künstler. Der Name geht auf ein antikes Monument in der Villa des Herodes Atticus zurück.