Die Skulptur eines lesenden Engels
  • Jean-Robert Ango
  • Frankreich ? - 1773 Rom
  • Die Skulptur eines lesenden Engels
  • Rote Kreide, umrandet mit Feder in Schwarz, auf festem Papier, alt montiert
  • 274 × 202 mm
Provenienz:
Privatsammlung Paris
Privatsammlung Norddeutschland

Den Großteil seines künstlerischen Lebens verbrachte JeanRobert Ango in Rom. Obwohl erstaunlich wenig über seine Karriere bekannt ist, hinterließ er ein großes Oeuvre an Zeichnungen; fast ausschließlich in roter Kreide, wie es auch die meisten seiner französischen Künstlerkollegen jener Zeit bevorzugten1. Mit diesen Landsleuten, wie beispielsweise JeanHonoré Fragonard (1732-1806), der von 1756-61 in Rom weilte, pflegte Ango offensichtlich enge Kontakte. Auch der berühmte Abbé de Saint-Non sammelte bereits seine Zeichnungen.

Eine besonders enge Freundschaft verband Ango jedoch mit seinem Vorbild Hubert Robert (1733-1808), dem er während ihrer gemeinsamen Zeit in Italien von 1754-64 auch zahlreiche seiner eigenen Blätter widmete, was später oft zu falschen Zuschreibungen führte.

Neben Motiven der Architektur des antiken Roms interessierten Jean-Robert Ango thematisch vor allem Studien nach den großen Vorbildern aus Renaissance und Barock in den Kirchen und Palästen der Stadt. So fand er auch diese Skulptur des Engels mit einer Schriftrolle neben korinthischen Kapitellen offensichtlich im Zwickel einer der großen barocken Kirchen der Ewigen Stadt.

  1. Marianne Roland-Michel: Un peintre français nommé Ango, Burlington Magazine, December 1981, no. 40: L’Art du Dix-huitième siècle