Zwei Freundinnen
  • August Macke
  • Meschede 1887 - 1914 Perthes-les-Hurlus / Frankreich
  • Zwei Freundinnen, um 1912
  • Bleistift auf transparentem Papier, auf Karton montiert
  • Nachlaßstempel rückseitig auf Montierung (Lugt suppl. 1775b), nicht bei Heiderich
  • 320 × 272 mm

August Macke wuchs in Bonn und Köln auf. Eine frühe Begeisterung für die Kunst Arnold Böcklins motivierte ihn maßgeblich, sich bereits mit 17 Jahren an der Akademie in Düsseldorf einzuschreiben. Gleichzeitig belegte er auch Kurse an der Kunstgewerbeschule und erhielt dort als Student schon erste Aufträge zu Bühnenbildern und Kostümentwürfen für das renommierte Schauspielhaus der Stadt. Während einer Reise nach Paris im Jahre 1907 lernte Macke den Impressionismus kennen, der fortan bleibenden Einfluß auf sein Schaffen nehmen sollte.

Die Malschule von Lovis Corinth (1858-1925) in Berlin besuchte Macke nur kurz, vielmehr kehrte er zurück nach Bonn, gründete dort eine Familie und etablierte sich mit eigenem Atelier. In jene Zeit fiel auch sein erstes Zusammentreffen mit Franz Marc, mit dem ihn danach eine enge persönliche wie kollegiale Freundschaft verband. Der Künstlervereinigung Der Blaue Reiter in München trat Macke hingegen eher zögerlich bei.

Das hier gezeigte Blatt präsentiert bereits Mackes offene Zeichenweise der reifen Zeit. Die Isolation der beiden aneinandergedrängten Mädchen auf dem ansonsten leeren Papier betont zusätzlich die Intensität der Figuren. Eine stilistisch wie thematisch vergleichbare Arbeit in der Sammlung des Landesmuseums in Münster stammt aus dem Jahre 1912; es zeigt drei Mädchen mit ebenfalls halblangen Kleidern sowie Sommerhüten mit Schleifen1.

  1. August Macke: Three girls with hats, 1912 pencil on paper, 139 x 86 mm, Westfälisches Landesmuseum, Münster inv. no. 77-173 / 27