Erinnerung an Capri
  • Franz Skarbina
  • Berlin 1849 - 1910
  • Erinnerung an Capri, 1883
  • Aquarell und Goache auf Papier, beschriftet mit Feder in Schwarz
  • monogrammiert, beschriftet und datiert in Rot: F. Sk. / Capri 83
  • 350 × 250 mm
Literatur:
Georg Malkowsky: Franz Skarbina in Deutsche Kunst, Berlin 1898,
11. Jahrgang, Nr. 17, S. 321-323, Abb. S. 330

Im Gegensatz zur Naturstudie seiner Strandszene stellte Franz Skarbina in dem Aquarell Erinnerung an Capri zwei Protagonisten des legendären Malerlebens auf Capri vor und verwies damit auf die überregionale Anziehungskraft, welche die Insel besonders auf Künstler und Literaten ausübte. Diese quartierten sich mit Vorliebe im gastfreundlichen Haus des örtlichen Notars Giuseppe Pagano ein. Vor dieser Privatpension hielt Skarbina nun seine beiden Künstlerkollegen Alessandro Altamura (Florenz 1855-1918 Paris) und Othmar Brioschi (Wien 1854-1912 Rom) bildfüllend fest und identifizierte die Dargestellten außerdem durch den jeweiligen Namenszusatz. Vom rechten Bildrand angeschnitten und im Profil ist der im Jahr zuvor in Wien mit dem großen Staatspreis ausgezeichnete Maler Brioschi dargestellt, der sich nach einem längeren Studienaufenthalt in Italien 1885 permanent in Rom niederlassen sollte. Während die Momenthaftigkeit der geschilderten Situation besonders von dieser Person auszugehen scheint, blickt Altamura en face und nachdenklich-ruhig den Betrachter an, eher wie eine Komplementärfigur seines Malerfreundes. Auch die elegante Kleidung des Italieners kontrastiert mit jener seines österreichischen Kollegen in Kniebundhosen und Wanderschuhen. Durch diese gleichermaßen charakteristische wie malerische Schilderung der beiden so unterschiedlichen Künstler setzte Skarbina der einzigartigen Atmosphäre im Hause Pagano ein ganz persönliches Denkmal.