Im zerstörten Museum der ehemaligen Zitadelle von Dinant, einer belgischen Industriestadt in der Provinz Namur, faszinierte Richard Müller das Durcheinander von umgestürzten Rüstungen und Absperrungen, gefallenen Soldaten gleich, deren Gliedmaße im Raum zerstreut umherlagen. Auch hier verhelfen die akribisch notierten Details und starken Kontraste der Darstellung zu einem künstlerischen Eigenleben, welches weit über die Arbeit eines Kriegsberichterstatters hinausgeht. Mit zeichnerischer Perfektion wurde das Geschehen zwar photorealistisch festgehalten und doch erinnert das Bild motivisch an künstlerische Vorlieben des 19. Jahrhunderts, als Rüstkammern ein wiederkehrendes Thema waren. Diese Reminiszenzen zeichnen Richard Müller eben auch als Kenner des Vokabulars der Altmeister aus.