Ein Krokodil in Ostafrika
  • Wilhelm Kuhnert
  • Oppeln / Schlesien 1865 - 1926 Flims / Graubünden
  • Ein Krokodil in Ostafrika, 1905
  • Bleistift auf zwei aneinandergesetzten Bögen Papier,
  • signiert und datiert unten rechts:
    Wilh. Kuhnert / 23.8. 05. O.Afrika
  • 235 × 464 mm

Wilhelm Kuhnerts zeichnerisches Talent wurde von der Familie zwar schon früh erkannt, jedoch stets ignoriert, so daß der 16jährige schließlich selbst aus einer kaufmännischen Lehre ausbrach und bei Verwandten in Berlin Unterschlupf suchte, um sich in der Großstadt als Maler durchzuschlagen. 1883 gewann er einen Stipendienwettbewerb für die Berliner Akademie und erhielt dort eine fundierte Ausbildung bei Ferdinand Bellermann und Paul Meyerheim.

Bald entwickelte er sich zum gefragtesten deutschen Tiermaler und Illustrator, der seine Motive, im Gegensatz zur gängigen Praxis der meisten Kollegen, in ihrer natürlichen Umgebung zu studieren suchte. Dafür unternahm Kuhnert bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges immer wieder ausgedehnte und oft strapaziöse Reisen innerhalb Europas sowie nach Afrika, Ägypten und Indien.

Im Jahre 1891/92 führte ihn eine erste Expedition nach Ostafrika, wo das deutsche Kaiserreich seit 1886 eine eigene Kolonie besaß. 1905 brach Kuhnert dann ein zweites Mal dorthin auf und legte trotz aller politischer Wirren einen großen Vorrat an Naturstudien an, wozu auch dieses Blatt gehörte. Diese nutzte er später zur Illustrierung der 4. Auflage von Brehms Tierleben in 13 Bänden.