Auch diese Studien der Totenmaske Napoleons aus dem Armee-Museum in Paris gehen weit über die reine Wiedergabe des Objektes hinaus. Vielmehr erweckte Richard Müller durch die Verschachtelung der verschiedenen Ansichten die Antlitze beinahe wieder zum Leben und ließ sie auf diesem Skizzenblatt mit sich selbst kommunizieren.
Durch ausgetüftelte Verschattungen steigerte er zusätzlich die Dreidimensionalität und damit Lebensechtheit der Maske. Allein die meisterlich wiedergegebene Gipsnaht, vor allem bei der enface-Ansicht oben rechts, erinnert den Betrachter erneut an die Vergänglichkeit des Dargestellten.
Napoleon Bonaparte starb am 6. Mai 1821 und Zeitzeugen behaupteten übereinstimmend, der Tod habe dem Ersten Konsul wieder ein jugendliches und beinahe faltenfreies Antlitz zurückgegeben. Die Abnahme einer Totenmaske gestaltete sich damals überaus schwierig und gelang erst nach mehreren Versuchen Tage später. Dem Verstorbenen war zu dem Zeitpunkt das Haupthaar bereits abrasiert worden.