Selbstportrait nach links
  • Käthe Kollwitz
  • Königsberg 1867 - 1945 Moritzburg / Dresden
  • Selbstportrait nach links, um 1924
  • Kohle auf blaugrauem Papier,
  • signiert mit Bleistift unten rechts: Käthe Kollwitz
    verso von A. Klipstein beschriftet:
    Die Orig.-Zeichnung, deren Umdruck S(ievers) 171 ergab. /
    Signiert wurde dieses Blatt im Sommer 39
  • 648 × 445 mm
Provenienz:
Dr. August Klipstein, Bern (1885-1951)
Privatsammlung Schweiz

Unser großformatiges Blatt ist die kürzlich wiederentdeckte Vorstudie einer Kreidelithographie aus dem Jahre 1924 (Abb. 1). Diese seltene Graphik wurde erstmals 1927 von Arthur Bonus publiziert1, damals nach Abstimmung mit Käthe Kollwitz unter dem Titel Arbeiterfrau, was die Betonung der Hände auf der Zeichnung erklärt. Das markante Profil der Dargestellten verrät diese Arbeit aber auch als Selbstportrait einer Künstlerin, die sich zeitlebens mit der arbeitenden Klasse identifiziert hat.

August Klipstein, schweizer Kunsthistoriker, Graphik-Händler und Sammler, besuchte Käthe Kollwitz im Sommer 1939 ein letztes Mal in Berlin. Gleichzeitig wird er ihr auch diese Zeichnung zur nachträglichen Signatur vorgelegt haben, die er kurz zuvor im Berliner Kunsthandel für die eigene Sammlung erworben hatte. Im Allen Memorial Art Museum in Oberlin, Ohio, existiert noch eine zweite, leicht veränderte Fassung des gleichen Motivs2. Vorliegende Zeichnung wird im Nachtrag des Werkverzeichnisses von Hannelore Fischer unter der Nummer 1024a aufgenommen.

  1. Arthur Bonus: Das Käthe Kollwitz Werk,
    Dresden 1927, no. 157
  2. Otto Nagel: Die Selbstbildnisse der Käthe Kollwitz,
    Berlin 1965, no. 64 (ill.)
    charcoal on paper, 604 × 478 mm,
    signed and dated: Käthe Kollwitz /1924