Ohne Titel (1.3.94)
  • Gerhard Richter
  • Dresden 1932 - lebt in Köln
  • Ohne Titel (1.3.94), 1994
  • Oel auf Papier
  • datiert und signiert Mitte links: 1.3.94 Richter
  • 210 × 297 mm
Provenienz:
Galerie Schönwald und Beuse, Krefeld
Privatsammlung Mannheim
Privatsammlung Köln
Literatur:
Gutachten Gerhard Richter Archiv, Dresden 2013

Von 1951-56 studierte Richter an der Kunstakademie in Dresden, wo er später als Meisterschüler weiterarbeiten konnte. In jenen Jahren realisierte er auch die ersten großformatigen Wandgemälde in öffentlichen Räumen, wie in der Mensa der Akademie oder im Hygienemuseum Dresdens. Diese Arbeiten wurden nach seiner Flucht in den Westen im Februar 1961 jedoch wieder übermalt. Insgesamt blieben nur wenige Bilder aus dieser frühen Schaffensphase erhalten, teilweise wohl auch durch Zerstörung durch den Künstlers selbst.

An der Akademie in Düsseldorf setzte Gerhard Richter sein Studium bis 1964 fort. 1971 wurde er an ebendiese Hochschule als Professor für Malerei berufen. Diesen Lehrauftrag nahm er bis 1993 wahr. In den späten 60er Jahren wurden die ersten namhaften Galerien und Museen im Inund Ausland auf Richters Arbeiten aufmerksam. Seine Teilnahme an der deutschen Präsentation auf der Biennale in Venedig 1972 (48 Portraits) und weitere Ausstellungen in New York, Brüssel, Düsseldorf und Paris beflügelten seine internationale Karriere. Spätestens seit den 90er Jahren war Gerhard Richter als einer der wichtigsten Repräsentanten der zeitgenössischen Kunst weltweit etabliert.

Zu den herausragenden Stationen nach 2000 gehören die Retrospektive im Museum of Modern Art in New York 2002, die Eröffnung der Gerhard-Richter-Räume 2004 im Albertinum in Dresden sowie die monumentale Werkschau 2011/12 in der Tate Modern Gallery, London, in der Neuen Nationalgalerie, Berlin, und im Centre Pompidou in Paris.

Das vorliegende Blatt ist ein typisches Beispiel für Richters Form der absoluten Abstraktion. Der pastose Pinselaufstrich wird durch einen Rakel zur Unschärfe verschleiert, was die Farbwirkung der einzelnen Aufträge verkompliziert und miteinander vernetzt. Richter spekuliert bei diesen Arbeiten ganz bewußt auf den Zufall.

Dr. Dietmar Elger, Direktor des 2005 eingerichteten GerhardRichter-Archivs in Dresden, hat diese Arbeit 2013 begutachtet und zertifiziert.