Zwei Architektur-Capriccios mit römischen Ruinen
  • Victor-Jean Nicolle
  • Paris 1754 - 1826
  • Zwei Architektur-Capriccios mit römischen Ruinen
  • Aquarell über Feder in Schwarz, mit Feder umrandet, auf Papier
  • signiert mit Feder in Schwarz unten links: V. J. Nicolle
  • 163 × 115 mm (A), 163 × 115 mm (B)

Dieses und das folgende Blatt sind als Paar ein weiteres Beispiel für Nicolles virtuoses Spiel mit der romantisierenden Faszination, welche die majestätischen Überreste der römischen Architektur auf ihn selbst und seine Zeitgenossen ausübten. Eingebettet in das weiche Licht der Abendsonne stellte er den Betrachter in Augenhöhe mit rastenden Soldaten und ihrer staunenden Begleitung zwischen die noch unrestaurierten Säulenreihen mit mächtigen Gesimsen.

Im Gegensatz zu vielen narrativ genauen Ansichten erschuf Nicolle auf diesen Blättern mit Ruinen und visionär wieder aufgebauten Tempeln jeweils ein Capriccio antik römischer Architektur, das durch Perspektive, das Spiel von Licht und Schatten sowie durch eine große Vielfalt an Details realistische Ansichten suggerierte. Dennoch meint der gebildete Betrachter überall Bekanntes auszumachen, wie beispielsweise die markanten Reste des Dioskurenoder Castor und Pollux-Tempels vom Forum Romanum auf dieser Zeichnung.