Salon im Palais Tyszkiewicz, Warschau
  • Marcin Zaleski
  • Krakau 1796 - 1877 Warschau
  • Salon im Palais Tyszkiewicz, Warschau, um 1820
  • Aquarell und Gouache, auf Papier, umrandet mit Feder in Schwarz und Pinsel in Grau
  • signiert mit Feder in Schwarz unten rechts: Zaleski
  • 227 × 310 mm
Provenienz:
Privatsammlung München
Literatur:
H. Ottomeier / A. Schlapka: Biedermeier, Interieurs und Möbel, München 2000, S. 131, Abb. S. 133

Marcin Zaleski begann seine Karriere als Bühnenmaler in Warschau, bevor er ab 1831 in Paris weitere Erfahrungen sammelte. Nach seiner Rückkehr stieg er zum gefragtesten Architekturmaler Polens auf. Gleichzeitig erhielt er zahlreiche Aufträge zur Restaurierung und Ausstattung verschiedener Kirchen und Paläste. Neben seinen gemalten Ansichten von Warschau wurden jedoch vor allem jene detailgetreuen Interieurs von Zaleski gerühmt, wie es auch dieses Blatt in aller Feinheit präsentiert.

Der Betrachter blickt in den Salon einer Bel-Etage mit anschließender Kammer, welche durch eine als Schrank ausgebildete, geöffnete Türe im Hintergrund sichtbar wird. Die Möblierung besteht aus geschmackvoll ausgesuchten Stücken im Stil des Directoire und Biedermeier. Ein großes Panoramafenster auf der linken Seite gibt die Aussicht frei auf die Fassade der berühmten Visitantinnen-Kirche, einer barocken Basilika an der prächtigen Krakowskie Przednmiescie Strasse in Warschau. Mit besonderer Rafinesse lenkt Zaleski im bodentiefen Spiegel im Zentrum der Ansicht den Blick auf einen weiteren Salon im Rücken des Betrachters, allerdings ohne seine eigene Person darzustellen, welche unweigerlich diesem Spiegelbild im Wege stände. Die Raumflucht endet auf dieser Seite vor einem zweiten zentralen Spiegel unter einem Kristalllüster und mit einer davor plazierten Kommode.