Junge Frau mit einem Säugling
  • Franz Skarbina
  • Berlin 1849 - 1910
  • Junge Frau mit einem Säugling, 1880
  • Aquarell über Bleistift, auf hellbraunem Papier,
  • monogrammiert und datiert unten rechts: F. SK. / 80.
  • 314 × 194 mm

Nach dem Studium an der Berliner Akademie eröffnete Franz Skarbina bereits 1880 ein erstes eigenes Atelier am Leipziger Platz. Gleichzeitig lehrte er aber auch anatomisches Zeichnen an der Hochschule für bildende Künste. Diese Aufgaben unterbrach er 1885 durch einen längeren Studienaufenthalt in Paris, der ihn bestätigen sollte in seiner Rolle als Illustrator der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten einer modernen Großstadt. Nach Differenzen mit dem kaiserlich-konservativen Direktor Anton von Werner gab Skarbina 1893 seine Professur an der Hochschule auf und verstärkte dafür seine Aktivitäten in der neugegründeten Berliner Sezession.

Franz Skarbina beherrschte die Aquarelltechnik so meisterhaft wie kein zweiter Künstler seiner Zeit in Berlin. Häufig stellte er auf diesen hochformatigen Blättern Einzelfiguren vor leere Wände mit erstaunlich lockerer Lavierung in der Fläche. Im Gegensatz dazu beeindruckte er den Betrachter mit einem Detailreichtum an Gewändern und Farben. Neben seiner Vorliebe für Schauspieler und Damen in großer Robe portraitierte Skarbina aber immer wieder auch die Kehrseite des glamourösen Lebens der neuen Metropole Berlin, wie es dieses Aquarell einer jungen Mutter aus offensichtlich ärmlichen Verhältnissen beispielhaft belegt.