Jacopo Palma erbte das künstlerische Talent von seinem Vater Antonio (um 1510-1575), der in Venedig ein eigenes Atelier als Maler führte. Noch berühmter war jedoch sein Großonkel Jacopo Palma il Vecchio (um 1480-1528). Um ihn von diesem Namensvetter zu unterscheiden, erhielt Jacopo der Jüngere mit zunehmendem Erfolg den Beinamen il Giovane.
Durch Förderung des Landesherrn Guidubaldo II. della Rovere, Herzog von Urbino, wechselte Palma von seiner ersten Lehrstelle in Pesaro bereits 1564 in die Residenzstadt Urbino.
Bald darauf ist sein Studium in Rom belegt, wo er maßgeblich von den Arbeiten Michelangelos und der Manieristen beeinflußt wurde. Um 1568 kehrte Palma dann endgültig zurück nach Venedig, wo er bald ehrenvolle Aufträge für den Dogenpalast und viele wichtige Kirchen der Stadt erhielt. Auch vorliegende Studie ist die prima idea für ein Altargemälde in der venezianischen Kirche San Geremia (Abb. 1). Besonders die Anlage der linken Figur, des heiligen Joachim, übernahm Palma beinahe unverändert bis zur endgültigen Fassung.