Eine romanische Vorhalle
  • Louis Gabriel Eugène Isabey
  • Paris 1803 - 1886 Montévrain
  • Eine romanische Vorhalle
  • Aquarell und Gouache über Graphit, auf Papier,
  • signiert mit Feder in Braun oben rechts:
    E. Isabey
  • 333 × 247 mm

Im Atelier seines berühmten Vaters, des Portrait- und Miniaturmalers Jean-Baptiste Isabey (1767-1855), erhielt Eugène die künstlerische Ausbildung. Dennoch hegte er lange Zeit Pläne, zur See zu fahren, und gab diese erst unter finanziellem Druck des Elternhauses zugunsten eines überraschenden Debuts als Marinemaler auf. Bereits seine erste Präsentation auf dem Pariser Salon von 1824 wurde ein enormer Erfolg. Daraufhin beschickte er diese jährlichen Ausstellungen regelmäßig bis ins Jahr 1878. Auch in Berlin, München und Wien wurden seine Arbeiten auf internationalen Salons gezeigt.

Für seine Landschaftsdarstellungen waren die Eindrücke verschiedener Reisen in die Normandie und Bretagne von stilprägender Bedeutung. Dort ist wohl auch die vorliegende Architekturstudie entstanden, welche die schmale Vorhalle eines romanischen Gebäudes darstellt. Die Decke des Gangs wird von Kreuzrippengewölben getragen und symmetrische, dreifache Arkadenöffnungen rahmen den Eingang zu einem Kreuzgang oder Kapitellsaal.

Die malerisch schwungvolle Lavierung der ausgetretenen Treppenstufen sowie der Deckenstrukturen verleiht der Studie eine besonders lebendige Atmosphäre. Für eben jene authentische Ausstrahlung waren Isabeys Aquarelle schon zu seinen Lebzeiten berühmt.