Neben Charles Gleyre (1806-1874) war es vor allem Paul Delaroche (1797-1856), der dem jungen Henri-Pierre Picou in Paris als Lehrer und Vorbild die größten Impulse gab. Im Jahre 1847 debütierte dieser dann auf dem Salon und erhielt schon bald darauf die ersten Auszeichnungen.Wie sein berühmter Lehrer widmete sich Picou, dem Drang der Zeit entsprechend, vor allem der Historienmalerei und allegorischen Themen. Er versuchte, dabei einen Mittelweg zu finden zwischen Klassizismus und Romantik. Auch mit vorliegender Zeichnung berief sich Picou, nicht nur in den idealisierten Antlitzen des jungen Liebespaares, auf Vorbilder, welche eher in der Renaissance zu suchen waren. Der klassische Faltenwurf, die stilisierten Pflanzen des Vordergrundes sowie der technische Gesamteindruck erinnnern gar an die cartone ben finiti aus dem Umfeld Leonardos.
Im Gegensatz dazu schuf Picou im Hintergrund eine jener Ideallandschaften, die erst Jahrhunderte nach der Renaissance in Norditalien erfunden wurden.