Geheimrat Georg Langer
  • Franz Skarbina
  • Berlin 1849 - 1910
  • Geheimrat Georg Langer
  • Aquarell über Bleistift, auf Zeichenkarton, alt montiert
  • monogrammiert mit Bleistift unten rechts: F. Sk.,
    auf ehemaliger Montage alt beschriftet: Geheimrat Langer
  • 473 × 316 mm

Nach dem Studium an der Berliner Akademie eröffnete Franz Skarbina bereits 1880 ein erstes eigenes Atelier am prominenten Leipziger Platz. Gleichzeitig lehrte er aber auch anatomisches Zeichnen an der Hochschule der Künste seiner Heimatstadt. Diese Aufgaben unterbrach er 1885 durch einen längeren Studienaufenthalt in Paris, der ihn noch bestärkte in seiner Rolle als Illustrator der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten einer modernen Großstadt. Nach Differenzen mit dem kaiserlich-konservativen Direktor Anton von Werner gab Skarbina 1893 seine Professur auf und verstärkte seine Aktivitäten in der neugegründeten Berliner Sezession, der auch sein Kollege Max Liebermann angehörte.

Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Dargestellten um den Geheimen Admiralitätsrat Georg Langer, den stellvertrenden Vorsitzenden der Schiffsbautechnischen Gesellschaft in Berlin. Dieser Verband wurde im Jahre 1899 unter der Schirmherrschaft des marinebegeisterten Kaisers Wilhelm II. gegründet. Franz Skarbina hat diesen Herrn wohl besser gekannt, da er ihn im Jahre 1901 auch für ein vielfiguriges Gemälde portraitierte: Kaiser Wilhelm spricht in der Aula der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg zu den Mitgliedern der Schiffsbautechnischen Gesellschaft. Diese Gesellschaft existiert noch heute und hat ihren Sitz inzwischen in Hamburg.

Auch vorliegendes Portrait zeigt den nachdenklichen älteren Herrn, mit Gehrock, Stock und Zylinder in einer offiziellen Geste, denn im rechten Arm hält er einen Lorbeerkranz, den er demnächst zur Ehrung niederlegen wird. Diese Situation belegt gleichzeitig eine spontane Umsetzung der Darstellung, im Gegensatz zu vielen ganzfigurigen Portraits auf Papier, welche Skarbina gerne im Atelier in Positur malte. Eine besonders freie Aquarelltechnik und jene so ausgefeilte Lichtgebung kennzeichnet auch hier die typische Handschrift des Künstlers.