Die Zeche Westphalen in Ahlen
  • Heinrich Kley
  • Karlsruhe 1863 - 1945 München
  • Die Zeche Westphalen in Ahlen, vor 1922
  • Aquarell und Gouache, auf festem Aquarell-Papier
  • signiert mit Feder oben links: Kley
  • 507 × 365 mm
Literatur:
Jugend, München, 14. Januar 1922, Jg. 27, Nr. 2, S. 51 (mit ganzseitiger Abbildung)

Heinrich Kley, Sohn eines Silberschmiedes, studierte von 1880-85 an der Akademie seiner Heimatstadt unter dem Historienmaler Ferdinand von Keller (1842-1922). Dieser Einfluß ist bei Kleys ersten Aufträgen zur Ausmalung verschiedener öffentlicher Gebäude in Baden noch deutlich zu spüren.

Bald entwickelte er jedoch einen eigenen Stil und stellte regelmäßig in München im Glaspalast sowie im Kreise der Sezession aus. Besonders für die präzisen Schilderungen topografischer Sujets wurde Kley auf diese Weise bald überregional bekannt. Erste Aufträge zu „Portraits“ von Industrieanlagen der Firma Krupp folgten bereits 1901. Die breite Öffentlichkeit nahm den Künstler aber spätestens ab 1909 wahr, als Kley mit seinen humoristisch-satirischen Federzeichnungen in der weitverbreiteten Zeitschrift Simplicissimus über Nacht große Erfolge feiern konnte. Diese Aufträge ermutigten Kley zum Umzug nach München, wo er weiter als Illustrator arbeitete.

Im Januar 1922 veröffentlichte die Zeitschrift Jugend ein Doppelheft mit dem Thema Deutsche Industrie. Für diese Ausgabe schuf Heinrich Kley insgesamt zehn Aquarelle und eine Federzeichnung von verschiedenen, beispielhaften Industrieanlagen. Unter den Illustrationen war auch vorliegende Darstellung der Kohlenzeche Westphalen (Originaltitel) in Ahlen im Münsterland.

Diese wichtigste Anlage zur Förderung der örtlichen Kohle im heutigen Kreis Warendorf entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts und wurde bis zum 2. Weltkrieg immer weiter ausgebaut. Trotz starken Zerstörungen konnte der Betrieb schon 1945 wieder aufgenommen werden. Im Juni 2000 wurde die Anlage jedoch endgültig stillgelegt und teilweise rückgebaut. Seit 2013 stehen einige Schächte und die erhaltenen Fördertürme unter Denkmalschutz.