Drei Haus-Entwürfe für Dresden-Hellerau
  • Hans Poelzig
  • Berlin 1869 - 1936
  • Drei Haus-Entwürfe für Dresden-Hellerau, 1921
  • Farbkreiden über Bleistift, auf beigem Papier
  • 270 × 450 mm
Provenienz:
Nachlaß des Architekten, Berlin
Familie Poelzig (bis 2014)

Von 1889 bis 1894 studierte Hans Poelzig an der Königlich Technischen Hochschule Charlottenburg seiner Heimatstadt Berlin. Bereits 1899 erhielt er dort auch eine Anstellung als Regierungsbaumeister im Preussischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Poelzigs kreative Karriere begann jedoch erst nach seiner Berufung an die Königliche Kunstund Kunstgewerbeschule in Breslau wenige Jahre später. Als ihr Direktor entwickelte er dieses Institut bald zu einer der fortschrittlichsten Architekturschulen im deutschsprachigen Raum und zu einem Sammelbecken expressionistischer Ideen im Hochbau.

1916 trat Poelzig die Nachfolge von Hans Erlwein als Stadtbaurat in Dresden an und wurde drei Jahre später auch Vorsitzender des deutschen Werkbundes, den er entscheidend prägte und der noch heute stellvertretend für die Neue Sachlichkeit in der Architektur steht.

Nach 1920 arbeitete Poelzig wieder in Berlin, leitete ein Meisteratelier an der Akademie der Künste und wurde 1923 Professor für Architektur an seiner alten Universität.

Noch zu Lebzeiten wurde sein Werk 1931 mit einer Ausstellung in der Akademie der Künste geehrt unter dem Titel: Hans Poelzig und seine Schule. Nach der Machtergreifung der Nazis mußte auch er alle Ämter aufgeben und nur sein unerwarteter Tod kam der geplanten Emigration nach Ankara zuvor. Poelzig hinterließ ein prägendes Werk, nicht nur als Baumeister, sondern auch als Bühnenbildner, Maler und Filmarchitekt, welches noch heute von seinem visionären Stil zeugt. Bis auf einige Studienzeichnungen aus dem Privatbesitz der Familie befindet sich Poelzigs Nachlaß seit langem im Architekturmuseum der Technischen Universität in Berlin.

Vorliegende Farbstudie zeigt drei Skizzen für unterschiedlich strukturierte Hausfassaden und Dachformen für Neubauten der Deutschen Werkstätten in Dresden-Hellerau. Die Entwürfe sahen eine Bauweise in Holz und Stein vor, mit Fassaden in expressiv leuchtenden Farben und mit Dachgauben, welche schwungvoll als Ochsenaugen ausgeformt werden sollten. Diese Pläne wurden jedoch nie umgesetzt.